In dieser Tabelle stehen 6 seltsame Fantasy Kulte
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Mittwochs-Tabelle: 6 seltsame, lokale Kulte für Fantasy-Settings

Treue Leser*innen wissen, mittwochs gibt es eine Tabelle! Wer kennt es nicht: Die Held*innen ziehen durch die Lande und übernachten in einem beschaulichen Dörfchen. Alles könnte so schön sein, wenn da nicht einer dieser seltsamen Kulte wäre, die gerne im Hintergrund agieren. Aber was macht diese Kulte eigentlich so seltsam? Hier ein paar Beispiele für Kulte, die nicht auf Menschenopfer oder die Apokalypse aus sind.

Kulte machen oft seltsame Dinge in der Fantasy, wie ihr in dieser Tabelle sehen könnt
Welche Eigenheit vertritt wohl ihr Kult?
Photo by Alex Chernenko on Unsplash

Die Tabelle

W6Seltame Kulte
1Der Kult verehrt eine Meisterin der Porzellanherstellung. Vor fast hundertfünfzig Jahren kam sie als Fremde in das Dorf. Da sie dort besten Zugang zu den nötigen Rohstoffen hatte, ließ sie sich nieder und weihte die Dorfbewohner*innen in die Geheimnisse ihrer Kunst ein. So wurde aus einem armen Bauerndorf eine angesehene Gemeinde von Handwerker*innen, die ihre Werke überallhin verkaufen.
Nach ihrem Tod bekam diese erste Meisterin mit der Zeit halbgöttlichen Status und die Leute eifern ihren zu Legenden gewordenen Fähigkeiten nach. Eine Prophezeiung besagt, dass wer ihren Porzellan-Fasan, der bei ihrem Tod zerbrach, neuschaffen kann, die Gemeinde zu noch Größerem führen wird.
2Der Kult begeht seine Zeremonien nackt. Das ist aber nicht der seltsame Teil, denn sie bemalen sich mit heiligen Zeichen. Und das Gesicht ihrer Gottheit wird traditionell auf das Gesäß gemalt, da es den Überlieferungen nach dem Antlitz der Gottheit in seiner Form am meisten entspricht.
Der Kult agiert im Verborgenen, da er gelernt hat, dass er es schwer hat, ernstgenommen zu werden.
3Ein*e Reisende*r brachte vor langer Zeit den Glauben an eine Gottheit aus fernen Landen mit. Die Gemeinde fand großen gefallen an diesem Kultus und schnell wurde die Gottheit zur populärsten. Sie erfüllt die Funktionen einer anderen, traditionellen Gottheit des Landes und da liegt das Problem: Weil die Dorfbewohner Angst vor dem Unmut genau dieser traditionellen Gottheit haben, wurde es üblich, dass sie bei jedem kultischen Treffen lebensgroße Strohpuppen vor sich hertragen und einander mit falschen Namen ansprechen. So soll die neidische Gottheit getäuscht werden. Am Ende der Treffen werden die Strohpuppen verbrannt, um die „Frevler“ zu „strafen“.
4Das Dorf huldigt einer Gottheit des Wachstums, Wandels und der Erneuerung. Ironischerweise hat sich ein strenges Dogma bezüglich Wandel und Erneuerung etabliert: Jede Dekade muss eine gewisse Anzahl von jungen Dorfbewohnern ab der dritten Generation die Gemeinde verlassen und anderswo ihr Glück suchen. Während das normalerweise kein Problem darstellt, ist der zweite Teil schwieriger. Denn in gleicher Zahl wie Leute das Dorf verlassen, müssen neue hinzukommen. Leider scheinen die meisten Durchreisenden trotz der aufdringlichen Freundlichkeit der Dorfbewohner keine Lust zu haben, sich ins gemachte Nest zu setzen.
5Der Kult hat ein ehernes Gebot der Verschwiegenheit über alles, was ihn oder seine Zeremonien betrifft. Nur über bedeutungsvolle Blicke darf zu religiösen Angelegenheiten kommuniziert werden und allein die Priesterschaft darf im großen Steinkreis im Wald das Wort zu den Zeremonien führen.
Während allgemeine Treffen noch hin und wieder zustandekommen, sind komplexere religiöse Angelegenheiten schwer zu vereinbaren. Eine Ehe zu schließen ist beispielsweise eine heikle Angelegeneheit, da keine Heiratsanträge gemacht werden dürfen. Das hat einerseits zur liberalsten Sexualmoral und Familiengestaltung dieser Lande geführt und andererseits dazu, dass alle, die es schaffen vom Kult verheiratet zu werden, automatisch in die Priesterschaft aufsteigen.
6Traditionell haben die Herrscher*innen des Landstrichs im Dorf einen halbgöttlichen Status, da sie die Gemeinde vor Generationen mit großzügigen Privilegien ausstatteten und es zur Tradition wurde, immer neue zu verleihen.
Leider ist sich die Herrscherfamilie in dieser Generation alles andere als einig und zwei Familienlinien lösen sich unregelmäßig in der Herrschaft ab. Dadurch werden die Kultbilder wohl nirgendwo so häufig ausgetauscht wie in diesem Dorf. Auch die Priester*innen wechseln häufig, da mit jeden Wechsel der*des Herrschenden jemand versucht, diesen prestigeträchtigen Titel zu erhaschen. Das mag der Grund dafür sein, dass es auf dem Marktplatz zu regelmäßigen Keilerein zwischen aktuellen und diversen gewesenen Priester*innen kommt.
Was haben Kulte in der Fantasy so an Seltsamkeiten parat? Die Tabelle verrät es!

Was als nächstes?

Ich hoffe ihr hattet beim Lesen so viel Spaß wie ich beim Schreiben. Über Kommentare freue ich mich immer! Falls ihr Vorschläge und Anregungen für eine kommende Mittwochs-Tabelle habt, könnt mich über das Kontaktformular oder Signal (QR-Code in der Seitenleiste bzw. im Footer) erreichen.

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