Mittwochstabelle: 6 neue Schreckgestalten um das Dorf!
Fast schon zwei Jahre ist es her, dass ich euch von den Schreckgestalten berichtet habe, vor denen sich die Dorfbewohner:innen fürchten. Also langsam Zeit, euch auch die anderen fürchterlichen Unholde vorzustellen, die durch düsteren Legenden der Landbevölkerung geistern.
Aber keine Sorge, das ist ja alles bloßer Aberglaube… oder?!
Die Tabelle
W6 | Trippel, trappel, in den Schatten… |
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1 | Der Fragende „Er begegnete mir auf der Straße, das Gesicht halb verdeckt von der Kapuze eines schädigen Reisemantels. Hat nach einem Tempel in der Nähe gefragt, von dem ich noch nie gehört hab‘. Als ich ihm das sagte, nickte der Kerl nur wissend und ging schweigend weiter. Seitdem haben die Albträume angefangen: Flammen, ein brennendes Gebäude, Schreie… Seit Tagen haben weder ich noch die anderen, die ihm begegneten, ein Auge zugetan. Wir gehen bald auf Pilgerfahrt, damit uns die Göttin erlöst.“ |
2 | Die roten Augen „Marie hat’s gesehen, das hat’se mir geschwor’n! Zwei leuchtende, rote Augen, in finsterster Nacht! Aber nicht wie Fackeln, hat’se gesagt, sonder wie ’ne Kerze hinter gefärbtem Glas. Waren plötzlich einfach da und hab’n gestarrt. War auch nicht die Erste, die Marie. Schon einige haben die Augen gesehen. Manche behaupten, da würde ihnen was folgen tun, des Nachts! Heiner meinte, es wäre mal gewesen, als würde ihm jemand von hinten ’ne Hand auf’e Schulter legen wollen. Irgend was geht um!“ |
3 | Die Rabenkaiserin „Ach, die Geschichte… Ja, das ist so eine Sage, die man sich hier erzählt: Vor langer Zeit soll ein teuflicher Marder das Ei der ‚Rabenkaiserin‘ aus dem Nest gestohlen haben. Und seitdem ist sie auf der Suche nach ihrem verschollenen Küken und entführt deshalb junge Frauen mit schwarzen Haaren. Ist halt eine Sage. Allerdings hat meine Großmutter immer erzählt, ihre beste Freundin sei damals verschwunden… egal, haben hier eh kaum Schwarzhaarige! Aber deshalb wohnt meine Nichte halt bei mir und meiner Frau und nicht bei ihren abergäubischen Eltern am Waldrand.“ |
4 | Das Kratzen in der Wand „Was soll ich denn jetzt tun? Ich schwöre euch Ehrwürden, ich habe das Kratzen wirklich gehört. Als ich zum Nachttopf gegangen bin. Nein, weder Müdigkeit noch der Wein haben was damit zu tun, wirklich! Es war furchtbar, wie lange Nägel, die über Putz schaben. Aber es kam aus den Wänden! Wie beim alten Walter… Der soll auch was gehört haben, bevor er starb! Einfach tot umgefallen… Was? Nein, war bestimmt nicht der Suff, Ehrwürden, der konnte doch Trinken wie ein Loch! Bitte gebt mir einen Segen oder so, ich kann nicht mehr! Kratz, kratz, kratz…“ |
5 | Der Sündenschäfer „Glaubt ihr, ihr kämt mit eurem sündigen Treiben so davon? Hier mag sich außer mir keiner mehr so recht um die guten Sitten scheren, aber die Schreckgestalt der Säufer, Spieler und Hurenböcke wartet nur darauf, euch alleine auf den Weiden anzutreffen. Der Sündenschäfer, ja, so nennt man ihn seit jeher. Fängt euch ein, mit seinem Hirtenstab, um euch seiner Herde schwarzer Schafe hinzuzufügen. Dumm blöken könnt ihr ja schon! Nie gefragt, warum die Priesterin zur Buße ein Gewand aus schwarzer Wolle trägt? Ja, ja, lacht nur, aber ich seh dem da schon an, dass er anfängt zu zweifeln. Und du dort auch…“ |
6 | Der bleiche Taucher „Den Göttern sei Dank, du hast es aus dem Wasser geschafft! Wie Karla es beschrieben: Ganz knapp unter der Oberfläche tauchte es, direkt auf dich zu. Blass wie die Toten. Ein Mensch? Na, sah irgendwie so aus, aber das war sicher nicht wie wir. Als du los bist, tauchte es gleich runter, tief in den Teich. Aber ohne die Bein aus dem Wasser zu strecken, wie geht sowas? Irgendwo da ist es noch. Nein, hab kein Gesicht gesehen, will ich mir aber auch nicht mal vorstellen. Ich geh hier nicht mehr hin. Hab mich schon vom Ufer fast eingepisst!“ |
Schreckgestalten vieler Formen
Die Folklore kennt viele Schreckgestalten, denn beim Angsteinjagen werden die Menschen kreativ. Warum sollte das Landvolk in Fantasywelten da anders sein, wenn Sagen und Aberglauben aufeinantreffen. Und vielleicht findet eure Gruppe heraus, dass so manche schreckliche Wahrheit dahinter steht.