Sechs Dinge, die in eure Rollenspielrung am Strand angeschwemmt werden sind in dieser Tabelle
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Mittwochstabelle: 6 angeschwemmte Dinge

Das Meer fasziniert die Menschen seit jeher. Es ist ist monoton und doch verändert es sich stets. Unter seiner Oberfläche sind Geheimnisse in der Verborgen, in Tiefen, so viel tiefer als der höchste Berg. Der Strand ist der Übergang zu diesem nassen Mysterium und manchmal wird etwas Strandgut angeschwemmt, dass nur noch mehr Rätsel bedeutet.

Rätsel, die die Gruppe bestimmt gerne lösen. Nicht, dass es am Strand nicht schon genug unheimliche Beobachtungen zu machen gäbe, ganz zu schweigen von den Vorkommnissen im Hotel und der etwas merkwürdigen Anreise. Aber was da im Sand liegt, könnte dem Ganzen eine zusätzliche Ebene verleihen. Oder es führt ganz woanders hin…

Die Tabelle

W6Strandgut
1Die meisten freuen sich, wenn sie dann und wann etwas Geld finden. Aber was hier am Strand liegt, ist viel. Sehr viel! Wie viel, müssen die Charaktere gar nicht nachzählen, um schätzen zu können, dass es an ihren Jahreslohn herankommt. Viele dutzend Scheine, teilweise noch in Bündel, die meisten aber lose. An ihrer Legalität darf gezweifelt werden. Die Flut hat sie angeschwemmt und die Flut wird sie auch wieder mitnehmen. Was tun? Behörden verständigen, der Gier nachgeben oder so tun als hätte man es nicht gesehen.
2Die Gruppe hätte nicht gedacht, dass es so etwas wirklich gibt, aber da liegt eine Flaschenpost im Sand. Die Flasche sieht nach einer relativ modernen Weinflasche aus, notdürftig mit einem Korken und einer klebirgen Flüssigkeit verstopft. In ihr ist ein mitgenommener Zettel, der mit einem Bleistiftstummel beschrieben wurde: „Sagt meiner Tochter Bescheid, sie weiß was zu tun ist.“ Es ist das Foto einer jungen Frau dabei, ihr Name und der eines Hotels in der Nähe stehen auf der Rückseite. Aber warum ist die Nachricht so kryptisch?
3Ein merkwürdiges Stück Holz erregt gleich Aufmerksamkeit. Es ist unterarmlang, dunkel und glitschig vom Wasser. Die Darstellung ist ausgesprochen eigentümlich. Einerseits erinnert sie an einen katholischen Heiligen, vermutlich einen Bischof. Andererseits erinnern Gesichtsmerkmale fast an die eines Fisches, vor allem die großen Runden Augen. Bei normalen Einheimischen werden die SC kein Glück mit den Nachforschungen haben, denn die stoßen nur ein kurzes Schutzgebet aus und wenden sich von eurem Fundstück ab.
4Ein Stück Metall oder Kunststoff trägt den Namen eines Schiffes. Vielleicht Teil eines Beiboots oder ein Rettungsrings. Wer sich auf Nachforschungen begibt wird feststellen, dass dieses Schiff schon länger als vermisst gemeldet ist und vermutlich in einem Sturm unterging. Mit Zugriff auf Informationen der Sicherheitsbehörden lässt sich außerdem herausfinden, dass eben dieses Boot oder Schiff im Verdacht stand, in Schmuggel involviert zu sein, seien es Drogen, Waffen, Antiquitäten oder etwas anderes.
5Was man als allerletztes finden will, wurde nun vor den SC angeschwemmt: der Körper einer toten Person. Wer sich auskennt sieht, dass sie nicht allzu lange im Wasser war. Auffällig sind auch Anzeichen, die gegen Ertrinken sprechen. Einschusslöcher, Stiche oder Verletzungen von Saugnäpfen erzählen von einem gewaltsamen Ende. Die Kleidung der Person passt nicht zu Einheimischen oder Tourist:innen. Ein teurer Nadelstreifenanzug oder das weiße Hemd mit Khakihose, wie die Leute, die ständig auf’s Meer schauen.
6Eine gewaltige weiß-gräulichen Masse mit gummiartiger Beschaffenheit wurde in der Nacht vom heftigen Wellengang angespült. Gewaltig heißt, dass es mehrere Autos braucht, um sie mit Seilen weiter den Strand hoch zu ziehen. Es scheint eindeutig ein der Kadaver eines ggewaltigen Tieres zu sein, aber von welchen? Keiner hat hier je so etwas gesehen. Manche sagen, es sei verrotteter Walblubber eines Pottwal. Doch andere glauben riesige Arme zu erkennen, wie die eines Oktopusses. Oder des legendären Kraken…

Angeschwemmt und aufgelesen

Mit diesen Dingen hat eure Gruppe bestimmt allerhand zu tun, sollte es für sie angeschwemmt werden. Das Potential für Geschichten in Modern Day-Setting sollte auf jeden Fall dasein. Der sechste Eintrag basiert auf einem realen Fund, dem sogenannten St. Augustine Monster. Dieses fand ich so interessant, dass ich mit da gar nichts ausdenken musste.

Habt viel Spaß mit der Tabelle und ich würde gerne hören, falls ihr verwendet!

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3 Kommentare

  • yennico

    Mal wieder eine inspirierende Tabelle.

    Geldscheinbündel im Wasser müssten in Plastik verpackt sein, ansonsten wären sie nass.

    Nummer 2 und Nummer 4 sind meine Favoriten.
    Bei Nummer 2 überlegen ich was die klebrige Flüssigkeit sein könnte? Mit was könnte ein auf einem Schiff Gefangener die Flasche verschließen? Ich möchte die Flasche nicht durch eine moderne Flasche mit Schraubverschluss ersetzen.

    Bei Nummer schreibt sich das Abenteuer wie von selbst. Im weiteren Verlauf kann versucht werden mehr über den Eigentümer des Bootes herauszufinden. Ist es vielleicht eine reiche Persönlichkeit oder eine Firma, die ein dunkles Geheimnis hat? Ist das Schiff wirklich gesunken oder wird ein Versicherungsbetrug durchzuziehen? Ich sehe die Spielercharaktere schon nach dem gesunkenen Schiff und dessen Ladung tauchen, aber dafür fehlt mir noch die passende Idee, wie die Spielercharaktere die genaue Stelle herausbekommen, wo das Schiff gesunken ist und warum noch niemand die Ladung geborgen hat.

    Weitere angeschwemmte Dinge könnten über Bord gegangene Ladung, Plastikmüll bzw. -tüte mit einem besonderen Inhalt z.B. wichtige Dokumente und Papiere eines Flüchtlings, ein kaputtes schwarzes Schlauchboot wie es das Militär benutzt mit Blutflecken und Einschusslöchern oder ein Bernstein mit einem eingeschlossenen unbekannten Insekt.

    • Lord of the Manor

      Danke für das Lob 🙂
      Die Geldbündel können ruhig nass sein. Das trägt irgendwie auch zum Geheimnis bei, da sich wohl der ehemalige Besitzer nicht ernsthaft Gedanken gemacht hat, sie vor Wasser schützen zu müssen. Eine Möglichkeit, die ich mir vorgestellt habe: Bankräuber nehmen in der Dunkelheit am Strand ein kleines Boot, um vielleicht zu einem größeren Boot zu kommen, dass sie ins Ausland bringt. Aufgrund des starken Wellengangs geht ein Rucksack mit Beute über Bord und dieses Geld wird dann angeschwemmt.
      Bei Nummer 2 dachte ich am ehesten an eine Art Kunstharz, wie man es auch im Baumarkt oder Bastelladen bekommt. Es einfach noch nicht richtig ausgehärtet, weil dafür keine Zeit war. Weil es aber nicht wasserlöslich ist, war es trotzdem gut genug um den Inhalt vor Nässe zu schützen.
      Geht man bei Nummer 4 davon aus, dass es tatsächlich um ein gesunkenes Schiff geht, könnte man wie folgt erklären, dass eine Ladung noch nicht geborgen wurde: Wer immer die Waren – wahrscheinlich Schmuggelgut irgendeiner Sorte – erhalten sollte, weiß selbst nur grob, wo das Wrack liegen könnte. Sie sind auf der Suche danach, können es aber nur heimlich in der Nacht machen, um nicht die Aufmerksamkeit der Behörden auf sich zu ziehen. Daraus resultiert, dass sie nur langsam und mit unzureichendem Gerät arbeiten können. Die Behörden haben das Wrack nie geborgen, weil sie, nachdem die Seenotrettung niemanden gefunden hat, den Fall auf Eis gelegt haben. Personalmangel, knappes Budget, bürokratische Hürden – das Interesse war einfach nicht groß genug ein Schiff zu suchen, das 1. sowieso gesunken ist und 2. auch nur vielleicht in Schmuggel verstrickt war. Wie die Gruppe das Wrack jetzt finden kann, ist tatsächlich nicht so einfach. Vielleicht fällt mir noch was ein.

  • yennico

    Danke für Deine Antwort.

    Harz bringt mich auf die Idee mit Pech zum Abdichten auf Schiffen, einem Glasfaserkleber oder einem Mittel zum Reparieren von Friesennerzen.
    Für mich geht es bei der Idee um eine Entführung eines reichen älteren Herrn per Schiff, der für die Entführer völlig überraschend oder gar heimlich per Flaschenpost eine Nachricht absetzen kann.

    Das zum Bruchstück dazugehörige Schiff in einen Hafen vorzufinden bietet nicht gerade eine Herausforderung.

    Wenn das Schiff gesunken sein soll, sollte es in einer Tiefe liegen, in der man noch mit Taucherausrüstung hinkommt. Per U-Boot, Drohne oder Bergungsroboter macht es nicht für die gesamte Gruppe Spaß. Das schränkt das Gebiet schon stark ein.

    Der Empfänger der Waren kennt den Hafen, von dem das Schiff ausgelaufen ist und den Übergabeort. Daher kann er einen ungefähren Kurs des Schiffes berechnen.

    Wichtig wäre auch noch zu wissen, warum das Schiff gesunken ist? Gab es eine Schießerei an Bord? Haben Piraten oder Küstenwache das Schiff angegriffen, letztere habe es auch gleich versenkt.
    Hat das Meer das Schiff so stark beschädigt, dass es sank. Was ist mit der Besatzung? Ist sie ertrunken oder hat sie überlebt?

    Ich vermute Mal, dass das Schiff, je nach Schmuggelware, wahrscheinlich eher keinen Seenotrettungsruf abgesetzt hat.

    Da das Schiff ja mit Taucherausrüstung zu erreichen sein soll, liegt es schon relativ nah an einer Küste. Die Küste müsste unbewohnt sein, denn sonst wäre das Schiff schon aufgefallen.

    Mir fallen Ideen ein, wie ich den Spielercharakteren die Lage des Schiffes auf dem Silbertablett servieren kann (z.B. Durch Strömungen berechne, wo das Bruchstück ins Wasser gefallen ist oder ein Flugzeug mit entsprechender Kamera ausgestattet fliegt zufällig über das Wrack, aber das ist für sie keine Herausforderung.

    Derzeit gehe ich von folgenden Abenteuer aus:
    Ein ehrenwerter und reicher Geschäftsmann hat ein dunkles Geheimnis. Er ist der Kopf einer Schmugglerorganisation. Seine Luxusyacht wird gelegentlich auch für den Schmuggel genutzt. Ein Untergebener ist mit seiner Position nicht zufrieden und nimmt ein paar Getreue, bemannt ein Boot das in einer Nacht und Nebel Aktion die Luxusyacht versenken soll. Die Schmuggelware soll zu einem späteren Zeitpunkt geborgen werden. Der Plan des Untergebenen klappt. In der Schmugglerorganisation geht das Gerücht um, dass sich die Besatzung der Luxusyacht mit der Schmuggelware aus dem Staub gemacht hat. Das Gerücht hält sich so lange bis die Spielercharaktere durch ihren Auftraggeber in Besitz des Bruchstücks kommen und zu ermitteln anfangen. Der Kopf der Schmugglerorganisation stellt nur ein Team ab, das ebenfalls das Schiff finden soll. Je nach Ermittlungsmethode können die Spielercharaktere auf unterschiedliche Weise zum Wrack kommen. Eine Möglichkeit wäre es sich mit Wetterdaten ausgestattet ein ähnliches Schiff zu chartern und vom ursprünglichen Hafen die Reise der Yacht nachzufahren. Eine andere Möglichkeit wäre die Mitglieder der Schmugglerorganisation „auszuhorchen“ mittels Überredungs- oder Überzeugungskunst oder anderen Mittel. Möglicherweise findet man ein Familienmitglied der Besatzung der untergegangen Yacht, das mehr weiß oder jemand, der zum Überfallteam gehörte. Der Untergebene ist auf jeden Fall nicht untätig und wird sich von den Charakteren nicht die Schmuggelware wegnehmen oder sich bloßstellen zu lassen.

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