[Karneval der Rollenspielblogs] Am Hof und in den Vorstandsbüros
Diesen Monat habe ich die Ehre, zum ersten Mal der Host für einen Karneval der Rollenspielblogs zu sein. Ich habe das klangvolle Thema Am Hof und in den Vorstandsbüros ausgesucht. Es geht um das an, mit und rund um die Zentren der Macht. Der Hof von Aristokrat*innen ist natürlich das klassische Beispiel, vor allem in Fantasy-Setting häufig wiederkehrend, während die Vorstandsetage von Konzernen im Cyberpunk oft der Knotenpunkt für die bedeutenden Entscheidungen ist. Aber in diesen beiden Beispielen erschöpft es sich noch lange nicht. Es ist die Kombination aus Macht, formellen und informellen Strukturen sowie einem festen Ortsbezug. Das kann das Rathaus sein, in dem Bürgermeister*in und Stadtrat sitzen, aber auch Clubheim eines Chapters einer Rockergruppe.
Was lassen sich dazu für Themen für einen Blogartikel nutzen? Hier nur ein paar kleine Vorschläge:
Die SC-Karriereleiter
Die SC sind immer besondere Leute in ihren Gesellschaften. Und in der Regel haben sie Ambitionen. Manchmal ist das nur ‚Get rich or die trying‘ und sie nehmen sich einen Dungeon nach dem anderen vor. Aber oft leben sie in einer Umgebung, die sich formen lässt, wenn sie das Spiel der Institutionen mitspielen. Sei es sich am Hof einzuschmeicheln zu machen, für den Obayun die heikelsten Aufträge anzunehmen oder einfach das lukrativste Geschäft einzufädeln, um in der Chefetage Eindruck zu schinden. Im Gegenzug bekommen die SC dann Zugriff auf Ressourcen der Organisation, um gesellschaftliche oder eigene Ziele zu verfolgen.
Wie handhabt ihr das Spiel mit Machtstrukturen? Haben eure SC leichten Zugang oder fangen gleich als Teil von ihnen an? Was müssen sie tun, um die Spitze zu beeindrucken? Und gibt es für euch ein Limit, was als Stellung für SC angebracht ist?
Mein*e Freund*in, die*der Auftraggeber*in
Eine der häufigsten Aufgaben von Autoritätspersonen jeder Art im Rollenspiel ist es, den SC Aufträge zu geben, simpel ausgedrückt. Organisationen und ihre Vertreter haben oft wesentlich vielfältigere Belohnungen zu bieten, als bloß Geld. Und es bietet auch einen guten Grund, das Niveau der Aufgaben zu steigern: Je mehr sie sich profilieren, desto mehr traut man ihnen auch zu, und es ist nur konsequent, dass dieses Wissen durch die Strukturen transportiert wird. Erst kriegt man den Auftrag vom Herold, irgendwann wird man zum König selbst zitiert.
Welchen Bedeutung hat es bei euch, wenn die Auftraggeber vom Hofstaat der Königin kommen, oder dass Mr. Johnson wichtige Konzernentscheider*innen vertritt? Wirkt es sich auf die den Verlauf der Kampagne aus? Benutzt ihr die Reputation, die bei einer Gruppe gesammelt wird, in Wechselwirkung mit einer anderen Gruppe?
Nieder mit dem System!
Natürlich ist längst nicht jede Struktur gut. Gerade SC sind oft Außenseiter, die gegen Strukturen ankämpfen, ob aus Gerechtigkeitssinn oder weil sie den eigenen Zielen im Weg stehen. Doch in der Organisation liegt die Stärke des Gegners. Wenn der Oger im Wald erschlagen wird, ist er halt erledigt. Wenn die Statthalterin eines tyrannischen Imperiums erschlagen wird, nimmt wahrscheinlich einfach eine andere Person ihren Platz ein. Das macht die Besonderheit dieser Art von Gegner aus.
Wie muss so eine Struktur aussehen, damit sie eine Herausforderung bietet? Und wo sind ihre Schwachstellen, an denen die SC ansetzen können? Oft beginnt der Fisch von Kopf her zu stinken, aber wie kommt man an die Spitze heran? Was schützt die Obersten?
Spielmaterial
Bei allen Überlegungen, kommt es doch auch immer auf die Umsetzung am Spieltisch an. Und da kann man allerhand überlegen:
- Charakterbeschreibungen
- Pläne des Hauptquartiers
- Zufallstabellen zur Generierung
- Organisationscharts
- usw.
Ich bin mir sicher, euch fällt noch viel mehr ein. Ich freue mich schon auf eure Beiträge!