Karneval der Rollenspielblogs
NSC und Antagonisten

[Karneval der Rollenspielblogs] Manor of NPCs: Kommandantin Elainé – NSC für Dragon Age

Das aktuelle Thema des Karnevals der Rollenspielblogs lautet im September 2020 „Halt, Polizei!“, mit Dnalors Fantasy-Blog als Gastgeber. Ein Thema zu dem es sehr viel zu sagen gibt, aber hier zunächst einmal einen spielbaren NSC.

Und was kommt im beliebten Fantasy Genre der Polizei am nächsten? Richtig, die Stadtwache! Deshalb hier nun die Kommandantin der Stadtwache einer orlaisianischen Stadt in der Welt von Dragon Age. Sie aber auch einfach in ein anderes Fantasy Age-Setting übernommen werden.

Viel Spaß damit!


Elainé kam nicht gerade mit einem goldenen Löffel im Mund zur Welt. Als Tochter einer Waschmagd ohne Vater lebte sie den Großteil der Zeit am Rande des Gesindeviertels der Stadt. Wenn sie ihre Mutter zur Arbeit an den Hof der Adelsfamilie begleitete, konnte sie für kurze Zeit eine völlig andere Welt kennenlernen. Sie war eine aufmerksame Beobachterin und lernte schnell, was das Große Spiel war. Wenn sie ihrer Mutter nicht gerade half, nutzte sie aufgeschnappte Informationen, um sie bei den richtigen Leuten gegen Leckereien und kleine Belohnungen einzutauschen.

Sie musste die Aufmerksamkeit von jemandem erlangt haben, denn eines Tages kam ein Dienstbote auf ihre Mutter zu und teilte mit, dass ihre Tochter ab jetzt Unterricht erhalten werde. Elainé war überrascht, ihre Mutter erstaunlicherweise weniger. So oder so hatte sie zwischen den Prügeleien im Gesindeviertel und der Wascharbeit endlich eine echte Hoffnung auf etwas Besseres. Der Unterricht in Dingen wie Etiketten, Lesen und Schreiben bei einer der Hofmatronen war zwar ebenfalls hart und ihre Lehrerin unbarmherzig, aber die Zukunftsaussichten glänzend. Das änderte sich jedoch mit ungefähr Vierzehn, als sie zunehmend und ohne ersichtlichen Grund den Unmut der Hausherrin erweckte. Und so unerwartet wie ihr neues Leben begonnen hatte, endete es auch schon wieder und ihr wurde ohne Erklärung untersagt, zurück an den Hof zu kommen.

Doch ihr Ehrgeiz war geweckt und sie war nicht bereit ein Leben als Dienstmagd zu akzeptieren. Sie wollte irgendwohin, von wo sie die Chance hatte, sich nach oben zu arbeiten. Sie entschied sich zur Stadtwache zu gehen, einer Organisation, der die feine Dame sonst keine Beachtung schenkte. Straßenwissen aus den Slums, Kenntnisse über höfische Sitten, Anpassungsfähigkeit und unbeugsamer Wille ebneten Elainés Weg zu einer steilen Karriere. Besessen vom Gedanken an Vergeltung spielte sie das Große Spiel, wann immer es ihre Pflichten zuließen. In weniger als 15 Jahren gelangte sie schließlich an einen Punkt in ihrer Laufbahn, den die meisten Stadtwachen nie von weitem sehen würden.

Dann ließ sie eines Tages Kommandant René in sein Büro rufen: Es sollte das wichtigste Gespräch ihres Lebens werden. Er sagte, er habe ihren Fortschritt beobacht. Dass sie die geeignetste Kandidatin sei, seinen Platz einzunehmen. Doch sie müsse sich entscheiden: die Stadtwache oder ihre private Fehde. Er konnte das Spiel im Zweifelsfall genauso spielen wie sie und wusste gut über sie Bescheid. Und er gab ihr eine Entscheidungshilfe mit, als er ihr verriet, weshalb sie damals verbannt wurde. Wer das Gesicht unter der Maske des Lords kenne, der können mit ein wenig Achtsamkeit genau sehen, dass sie seine (uneheliche) Tochter sein muss. Er musste das gewusst haben und ließ sie deshalb ausbilden. Die Ähnlichkeit aber hatte auch die Dame des Hofes erkannt, als Elainé älter wurde und darauf den Bastard ihres untreuen Gatten vertrieben.

Elainé war zunächst schockiert, aber es passte alles zusammen. Und das erste Mal in ihrem Leben verspürte sie Erleichterung, denn sie konnte das erlittene Unrecht begreifen. Sie akzeptierte Kommandant Renés Bedingungen und trat ein Jahr später, als er sich auf dem Land zur Ruhe setze, auf seinen alten Posten. Sie versucht seitdem konsequent die Vergangenheit hinter sich zu lassen, aber die Ernennung der neuen Kommandantin ist auch an der Lady nicht vorbeigegangen. Ein Konflikt beginnt zu schwelen.

Abilities(Focuses)
3CommunicationsEtiquette, Leadership, Investigation
1Constitution
4CunningHeraldy
0Dexterity
-1Magic
0PerceptionEmpathy
2Strength
3WillpowerSelf-Discipline
SpeedHealthDefenseArmor Rating
840105
WeaponAttack RollDamage
Long Sword+22d6+2
Special Qualities
Favored StuntsSet Up, Stay Aware, Tower of Will
TalentsArmor Training (Novice), Command (Journeyman), Intrigue (Master)
Weapon GroupsBrawling, Heavy Blades, Light Blades, Spears
Equipment

Wie immer würde ich mich freuen, wenn ihr mir einen Kommentar schreibt, wie ihr den Charakter findet.

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2 Kommentare

  • yennico

    Ich muss vorausschicken, dass ich Dragon Age nicht kenne. Außerdem ist es verständlich, dass der für den RSP Karneval entstandene Artikel mit einem Polizei Bezug in diesem Fall der Stadtwache enthalten muss.

    Mir gefällt dieser NSC nicht, weil er einen zu starken Bruch oder eine für mich zu starke Wendung in ihrem Leben hat.

    Bis zu ihrer Verbannung ist alles nachvollziehbar.
    Auch die Verbannung ist erklärbar. Die Ehefrau möchte nicht tagtäglich durch Elaines Anwesenheit an den Ehebruch ihres Gatten erinnert werden.

    Bei der Verbannung macht die Ehefrau einen Fehler. Statt Elaine zu verbannen und Elaine damit die Möglichkeit zu geben über ihr weiteres Leben zu entscheiden, hätte die Adelige Elaine als Dienstmagd/Zofe an einen anderen Adeligen weitergeben können oder dafür sorgen, dass Elaine mit einem Angestellten aus einem anderen Adelshaus verheiratet wird oder Elaine an den Geheimdienst abgeben, so dass Elaine wegen ihrer Intelligenz und Auffassungsgabe als Spionin oder Kurtisane ausgebildet wird.

    Was für mich schwer zu verstehen ist, dass sich Elaine nach der Verbannung der Stadtwache zugewendet hat.

    Du beschreibst Elaine in ihrer Jugend als aufmerksame Beobachterin und durch ihren Informationsverkauf zeigt sie auch, dass sie intelligent ist. Sie kann nicht nur Informationen aufschnappen, sondern auch bewerten und sie and die richtige Person weiterverkaufen. Ihre Beobachtungsgabe und ihre Fähigkeit der Bewertung und der Schlussfolgerungen der Information kann Elaine für Stadtwache sicher auch nutzen. Sie wäre dann aber eher so etwas was wie eine Kriminalbeamtin.

    In ihrer Jugend hat Elaine nach Deiner Beschreibung keine Waffen- oder Kampferfahrung. Es wird auch nichts beschrieben, dass sie gut im Lösen von Konflikten ist. Auch schreibst Du nichts von besonderen körperlichen Vorzügen, die sie für die Arbeit bei der Stadtwache befähigen.

    Bei der von Dir beschriebenen Jugend wäre es für mich erklärlich, wenn Elaine nach der Verbannung zur Spionin oder Geheimpolizistin oder zum persönlichen Handlanger eines Adeligen, der im Verborgenen arbeitet, ausgebildet würde.

    Hier mein Gegenentwurfs NSC: Francine „Eckzahn“.
    Francine wurde als jüngstes von sechs Kinder und als einziges Mädchen von ihrer Mutter im Slumviertel geboren. Schon von klein auf musste sie versuchen sich gegen ihre größeren und älteren Brüder durchsetzen. Dabei half das eine oder andere Mal ihr besonderes Kennzeichen: verlängerte Eckzähne, mit denen sie zubiß. Um zu überleben beging Francine als sechsjährige Taschendiebstähle und Diebstähle auf Märkten. Mit 10 hatte sie in ihrem Viertel eine Mädchenbande um sich geschart, deren Anführerin sie war. Francine wusste was sie wollte und versuchte dieses auch mit allen Mitteln zu erreichen. Sie war eine geborene Anführerin, deren Untergebenen ihr bereitwillig folgten.

    Im Alter von 12 kam es zu einer schicksalhaften Begegnung in Francines Leben. Ihre Mädchenbande hatte sich mit einer älteren Jungenbande vereinigt und Francine war die Freundin des Bandenchefs. De Facto war sie die Anführerin, denn der nominelle Bandenchef war sehr stark und nur mittelmäßig intelligent. Er wußte, dass er nur mit Francines Fähigkeiten und Charisma auf längere Zeit Chef bleiben kann.

    In ihr Viertel verirrte sich eine Adelige mit ihren Wachen und Dienerinnen. Francine witterte die Chance einer Entführung mit anschließender Lösegelderpressung. Aus einem Hinterhalt heraus, für die Adelige nicht sichtbar, gab Francine Befehle an die Bandenmitglieder. Durch ihr Auftreten und ihre Bewaffnung schlugen die Bandenmitglieder die Wachen und Dienerinnen der Adeligen in die Flucht. Als die Adelige sich schon in den Händen der Bande sah, inszenierte Francine mit weiteren Bandenmitglieder eine Errettung der Adeligen von dieser Bande.

    Der Bandenchef war von der Aktion seiner Freundin nicht begeistert, weil er nur den Verlust des Lösegeldes sah. Sie erklärte ihm, dass das Geld die damit verbundenen Scherereien nicht wert sei. Wenn eine Adelige in ihrem Viertel verschwindet, würde die Stadtwache nichts unversucht lassen, sie zu finden. Die Stadtwache würde jeden Stein umdrehen, um die Adelige zu finden. Daher sei es besser die Dankbarkeit zu erschwindeln als eine Entführung durchzuführen.

    Aus Dankbarkeit lud die Adelige ihre Retterin in ihr Haus ein. Dort erhielt Francine eine wertvollere Belohnung als Geld. Ihr sollte Bildung vermittelt werden. Sie wurde von einer strengen Lehrerin in den Fächern Etikette, Heraldik, Geschichte, Lesen und Schreiben unterrichtet. Francine war eine eifrige und gelehrige Schülerin, denn sie wusste, dass dieses Wissen ihr Weg aus der Armut war. In ihrer Lehrzeit bekam die Schülerin nie den Hausherrn zu Gesicht.

    Ihr fünfzehntes Lebensjahr war Francines schlimmstes Jahr. Ihr Körper stellte ihre Hormone um, so dass sie unter Schmerzen zu einer Frau wurde. Die Adelige beendete den Unterricht und verbannte Francine ohne ihr einen Grund zu nennen. Francine hasste sie dafür und ließ bei ihrer Verbannung das der Adeligen teure mit Wappen verzierte Stilett mitgehen. Die Adelige zeigte den Diebstahl an und Francine wurde deswegen gesucht. Francine musste sich eine Zeit verstecken und gegen Ende
    des Jahres hatte sie Glück, dass sie bei einem notwendig gewordenen Besuch einer Engelmacherin nicht verblutete und starb.

    Als sie wieder oben auf war, verrichtete Francine und ihre Bande durch ihre Kontakte zu Adeligen die Schmutzarbeit der Adeligen. Dies ging so lange gut bis bei einem Einsatz alle ihre Bandenmitglieder entweder getötet oder nach einer Hetzjagd ins Gefängnis gesteckt wurden. Nur Francine überlebte diese Falle, aber handelte sich eine böse und tiefe Schramme auf ihrer linken Wange ein. Wegen fehlender ärztlicher Behandlung und mangelnder Hygiene schloss sich die Wunde zu einer häßlichen Narbe. Diese Narbe lenkt die Aufmerksamkeit von den verlängerten Eckzähnen auf die Narbe um.

    Francine hasste den Auftraggeber und wollte sich an diesem rächen. Durch Recherchen fand sie heraus, dass der Auftraggeber nur ein Strohmann war und die eigentliche Auftraggeberin die Adelige war, die Frau, die sie entweder tot oder im Gefängnis sehen wollte.

    Weil sie immer noch gesucht wurde und sie sich nicht immer verstecken wollte, veränderte sie ihr Aussehen. Weil ihre Oberweite nicht groß war konnte sie sich auch als Mann oder Junge verkleiden. Als Francis bewarb sich dort, wo niemand sie vermuten würde, bei der Stadtwache. Francis wurde angenommen und bestand die Ausbildung mit Bravour. Ein Großteil seines Lohnes ging für Mittel drauf, die die Weiterentwicklung zur Frau hemmten.

    Francis versah seinen Dienst gut, Francines Erfahrungen in den Banden und ihre Verbindungen zum kriminellen Milieu halfen ihm, so dass er schnell befördert wurde. Es kam wie es kommen musste. Nach zwei Jahren im Dienst fiel durch einen dummen Fehler auf, dass Francis in Wirklichkeit eine Frau war. Zu dem Zeitpunkt hatte Francis/Francine so viel Rückhalt und Ansehen bei ihren Kollegen und der Bevölkerung, dass sie weiter bei der Stadtwache bleiben durfte. Wegen ihrer Führungsstärke stieg Francine in den Rängen immer weiter auf, so dass sie es bis zur Vize-Kommandantin der Stadtwache brachte.

    Der Kommandant der Stadtwache wollte in den Ruhestand gehen und sah in Francine seine potenzielle Nachfolgerin. Aus diesem Grund durchleuchtete er ihre Vergangenheit und stieß auf ihre schwarzen Flecken darin. Der Kommandant stellte sie vor die Wahl: Entweder sie stellte ihre Rache ein und würde seine Nachfolgerin werden oder sie würde unehrenhaft entlassen und für ihre Verbrechen verurteilt.

    Der Kommandant offenbarte ihr auch den Grund, warum sie von der Adeligen verbannt wurde. Sie sah dem Ehemann der Adeligen sehr ähnlich, so dass die Adelige durch ihren Anblick immer an den Ehebruch des Gatten erinnert wurde.

    Ihre Rache aufgeben, war für Francine einfacher als sie dachte. Je länger sie bei der Stadtwache Dienst tat, dem Gesetz zum Recht verhalf und auch in die Kirche ging, desto mehr verschwand ihr Wunsch nach Rache an der Adeligen. Sie wollte nicht mehr das Stilett bei einem Verbrechen platzieren, für das die Adelige lange ins Gefängnis müßte.

    Francine hatte ein schlechtes Gewissen. Aus diesem Grund stellte sie sich ihrer eigenen Vergangenheit und war bereit die Konsequenzen ihres damaligen Handels zu tragen. Sie schrieb an die Adelige einen Brief, in dem sie nicht nur Verständnis für die Verbannung zeigte, sondern auch die Adelige um Verzeihung für alles Leid, was sie ihr zugefügt hatte, bat. Außerdem entschuldigte sich Francine für die Täuschung bei der Entführung und den Diebstahl des Stiletts und legte das Stilett dem Brief bei. Im weiteren bedankte sich Francine dafür, dass die Adelige sie suchen ließ und auch für die Falle, auch wenn bei letzter viele ihrer damaligen Freunde umkamen.. Nur mit den Handlungen der Adeligen konnte sie zu dem werden, was sie jetzt ist. Francine verzeihte ihr auch die Verbannung.
    Wenn die Adelige Francine für ihre Taten im Gefängnis sehen will sollte sie dem Kommandanten der Stadtwache um ihre Gefangennahme bitten.

    Die Adelige war von der Offenheit und Ehrlichkeit so gerührt, dass sie den Kommandanten nicht um Francines Gefangennahme ersuchte und die Fahndung nach Francine einstellen ließ.

    Der Kommandant ernannte Francine zu seiner Nachfolgerin und seitdem leitet Francine die Stadtwache mit gerechter Hand.

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