Herz aus Handgesten
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Sex im Rollenspiel unkompliziert umgesetzt

Sex im Rollenspiel scheint ein Thema zu sein, das immer wieder für Diskussionbedarf sorgt. Aber meiner Meinung nach muss man es weder anstößig noch kompliziert machen.

Warum eigentlich Sex im Rollenspiel?

Weil es für die meisten Menschen zum Leben dazugehört. Und in den meisten Rollenspielen werden SC verkörpert, die Menschen oder ihnen sehr ähnlich sind. Wenn daher ein*e Charakter*in Sex haben will, sollte das nicht verwundern.

Außerdem gibt es Charakterkonzepte, die stark mit Leidenschaft, auch oder gerade sexueller, verknüpft sind. In Vampire: The Requiem zum Beispiel ist der Clan der Daeva untrennbar mit Lust und Leidenschaft verknüpft. Ihnen diesen Aspekt wegzunehmen hieße, das ganze Konzept zu entkernen. Rahja-Priester*innen aus DSA sind ein anderes sehr bekanntes Beispiel. Was wäre ein*e Rahja-Priester*in ohne den sexuellen Aspekt? Ein*e passionierte*r Weinliebhaber*in und Pferdezüchter*in?

Wie viel ist ok?

Wie alles am Spieltisch ist es letztlich Verhandlungssache, was man darstellen will. Aber ich denke die beste und gängigste Variante ist die sogenannte Ausblende oder auch der Kameraschwenk. Das heißt praktisch umgesetzt einfach, dass wenn Charakter*innen anfangen loszulegen, dann schwenkt die gedachte Kamera, im Rollenspiel repräsentiert durch die Beschreibung der*des Spielleiter*in, auf eine andere Szene. Wie in vielen Serien oder Filmen: Gerade fallen Figuren noch unter leidenschaftlichen Küssen ins Bett, als nächstes sieht man sie nebeneinander im Bett liegen, zu einem noch späteren Zeitpunkt oder eine Szene mit ganz anderen Figuren.

So könnte es nach der Ausblende aussehen. Bild: pexels.com/cottobro

Mit dieser Technik umgeht man die peinlichen Details, die letztlich auch selten für die Geschichte relevant sind. Wenn doch mal ein Aspekt besonders wichtig ist, dann kann das oft mit kurzen Zusatzinformationen ausgedrückt werden. Wenn beispielsweise auf der Clubtoilette „nur“ Oralsex stattfindet, dann kann das genau so gesagt werden.

Aber wie gut war es denn?

In den meisten Fällen kann man davon ausgehen, dass es für die Beteiligten irgendwie befriedigend war. Aber manchmal ist der Unterschied zwischen einem guten und einem schlechten Stelldichein entscheidend. Zum Beispiel in einer Spionagestory, in der die Verführung des Ziels ein wichtiger Aspekt ist. Bewährt hat sich eine einfache Regel: Einfach zwei der Würfel nehmen, die sowieso im Spiel verwendet werden, werfen und das bessere Ergebnis auswählen. Das einmal für alle Beteiligten. Je besser das Ergebnis, desto besser die „Performance“ gegenüber den anderen.

So kann man auch der Tatsache Rechnung tragen, dass nicht immer alle gleich viel Spaß hatten. Wenn es gute Gründe gibt, dass ein*e Charakter*in, aus welchen Gründen auch immer, besonders gut beim Sex ist, dann kann man das entweder dadurch honorieren, dass ein zusätzlicher Würfel in den Pool kommt oder ein fester Bonus (+2 bspw.) gewährt wird.

Fazit

Sex ist ein normales Bedürfnis. Wenn es keine zwingenden Gründe gibt, sollte dieses Element daher nicht aus dem Spiel verbannt werden. Mit denkbar einfachen Erzähltechniken muss es ja so oder so nicht peinlich werden. Und wenn es doch mal wichtig ist, wie gut der Sex war, probiert einfach mal das hier vorgestellte System aus.

Ein liebevolles, gleichgeschlechtliches Paar
Liebe und Sex sind natürlich divers. Auch das sollte selbstverständlich dazugehören! Bild: pexels.com/Ketut Subiyanto
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