Inspiration,  Szenarien

Irgendwas stimmt nicht! – Auftragsvergabe als Ereignis

Diese Idee kam mir, als ich die aktuelle Folge des DORP Cast (Folge 161) gehört habe. Eigentlich war es nur die Bemerkung, dass die klassische Begegnung mit dem Auftraggeber kein Encounter sei, weil es keine Herausforderung dabei gibt, sondern man nur eine Aufgabe annimmt. Das ist richtig, wenn man sich tatsächlich nur bei Mr. Johnson im Hinterzimmer und der fragwürdigen Gestalt am Tisch in der dunkelsten Ecke der Taverne die Aufgabe abholt.

Aber mir kamen dabei gleich Ideen, wie man diese Situationen aufbrechen und interessanter machen kann. Was ist, wenn schon die Auftragsannahme mehr als fragwürdig für die SC verläuft?

Hier eine Idee:

Zu gut, um wahr zu sein

Die Auftraggeberin bietet den SC eine abstruse Menge Geld für den Auftrag. Das drei-, vier-, fünf- oder noch mehrfache des geschätzten, normalen Solds. Für etwas, das die Auftraggeberin zwar in ihren Worten für heikel hält, aber eigentlich für die Gruppe kein Problem darstellt: Einen Brief/ Data-Stick zu einer Villa bringen und heimlich an der Hintertür abgeben. Und dabei auf dem Weg durch die Stadt nur nicht gesehen werden. So in der Art, es darf nur nicht wirklich kriminell sein.

Möglicherweise riechen die SC schon Lunte und lehnen dankend ab. Aber vielleicht werden sie auch gierig und nehmen an. Denn vielleicht hat die Auftraggeberin ja einfach Paranoia und keine Ahnung, wie man solche Sachen normalerweise angeht.

So oder so werden die SC sehr bald in die Bredouille geraten. Kaum haben sie die Taverne/ Bar verlassen, als sie schon die Stadtwache/ Polizei/ Konzernsicherheit oder ähnliches abfängt. Man hätte sie dabei beobachtet, wie sie sich mit einer sehr gefährlichen Frau getroffen hätten. Was hätten sie denn zu besprechen gehabt? Und schon ist man Mitten im eigentlichen Plot. Denn es ging der Auftraggeberin von Anfang an nur darum, Aufmerksamkeit auf die SC zu lenken. Sie ist nämlich eine Schmugglerchefin/ Mafiapatin/ Meisterspionin, der man nie etwas nachweisen konnte, und der angebliche „Auftrag“ nur ein weiteres ihrer Nebelfeuer, um von sich selbst abzulenken. Sie selbst ist schon über alle Berge.

Daraus ergeben sich so viele Möglichkeiten, was die SC machen könnten. Suchen sie nach Antworten und damit auch ihre Auftraggeberin? Versuchen sie den eigentlich sinnlosen Auftrag (im Brief steht maximal etwas Pikantes, aber nichts Gefährliches) auf jeden Fall durchzuziehen? So oder so haben sie erstmal einen neuen Gegner an den Hacken. Der sucht verzweifelt nach einer Handhabe gegen die Feindin und wird nicht so leicht glauben wollen, dass er einer Täuschung aufgesessen ist.


Wichtig ist hier der Faktor, dass die Auftraggeber*in harmlos wirkt. Wie jemand, der nur aus Not dort ist und eigentlich keine Ahnung von derlei Geschäften hat. Das ist die beste Möglichkeit, denke ich, dass die Spieler*innen der Täuschung aufsitzen. Das viele Geld hilft sicher.

Der Auftrag darf deshalb nicht strafrechtlich belangbar sein, weil sie damit ja nur ablenken will, um in der Zeit andere Dinge zu tun. Aber deshalb belangt zu werden, wäre ja völlig an Ziel vorbei.

Was denkt ihr darüber? Schreibt es gerne in die Kommentare!

Weitere Ideen folgen 🙂

Teile diesen Beitrag als erstes!

3 Kommentare

  • yennico

    Grundsätzlich gefällt mir die Idee. ich habe ein paar Anmerkungen.
    Eine Täuschung funktioniert nur dann, wenn sie nicht durchschaut wird. Der NSC muss sehr versiert sein im täuschen und entsprechende Würfe erfolgreich meistern, damit nicht im Vorhinein die Täuschung misslingt.
    Dieses kann umgangen werden, wenn der mächtige NSC sich nicht selber mit den SCs trifft, sondern einem bekannten, für ihn arbeitenden Untergeben den Auftrag dazu gibt. Der Untergebene müsste im Gespräch mit den SCs nicht lügen, etc.

    Wenn etwas zu schön ist um wahr zu sein, dann ist es wahrscheinlich nicht wahr oder es hat einen gewaltigen Pferdefuß.
    Der zu hohe Lohn für den einfachen Auftrag macht die SCs eher argwöhnisch und vorsichtig. Hinzu kommt noch, dass es ein legaler Auftrag wäre. Warum gibt die Auftraggeberin den Auftrag nicht einem Kurierdienst. Für diesen Auftrag benötigt sie eigentlich nicht die Hilfe von Spezialisten wie den SCs.

    Der NSC geht mit dieser gesamten Aktion mehrere Risiken ein. Sie muss sich von ihren Gegner aktiv beobachten lassen und nach dem Treffen mit den SCs von dem Radar ihrer Gegner und dem der SCs verschwinden. Ihre Gegner und die SCs wissen wie sie aussieht, auch wenn sie getarnt ist, oder haben durch das Treffen ein paar unveränderliche Informationen bekommen. Wenn die Gegner des NSCs mit den SCs gesprochen haben, wissen die SCs wer dieser NSC war und das dieser mächtig ist.

    Für die SCs ist es egal, ob sie den Auftrag annehmen oder nicht, sie bekommen sowieso danach Besuch von den Gegnern des NSCs.

    Das Problem bei diesem Einstieg ist die Art des Auftrags. Ist der Auftrag legal fragt man sich warum braucht der NSCs die SCs dafür? Ist der Auftrag für etwas illegales, haben die Gegner des NSCs etwas Handfestes in der Hand, um den NSC zu verklagen, erpressen, etc.

    Ein legaler Auftrag ist möglich, wenn er besonderes Wissen, Connections oder ähnliches, was nur wenige oder nur die SCs haben, voraussetzt. Z.B. könnte dem CEO von X ein Päckchen in seinem Privathaus überreicht werden müssen. Die SCs kommen dafür in Frage, weil sie den CEO aus einem früheren Abenteuer kennen und auch schon Mal in seinem Privathaus, dessen Lage nicht öffentlich bekannt ist, waren.

    • John Doe

      Danke für deinen Kommentar!

      Und grundsätzlich kann ich deinen Anmerkungen auch zustimmen. Es ist auch wirklich eher als Idee zu verstehen.

      Die Täuschung ist natürlich immer heikel, aber so ist es ja mit den meisten Plots. Viele Spieler*innen können sowas leicht durchschauen. Deswegen habe ich es so geschrieben, dass die Probleme so oder so kommen. Darum geht es ja eigentlich auch, nicht um den Pseudo-Auftrag.
      Das die Auftraggeberin eine*n Stellvertreter*in schick ist natürlich auch möglich. Es kommt halt darauf an, was für eine Antagonistin man will. Und ob sie jemanden hat, den sie sich zutraut diese Aufgabe zu erfüllen.

      Deine Idee, dass man den Auftrag an die Connections des SC knüpfen könnten, finde ich super. Ist natürlich ideal.

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert