[Karneval der Rollenspielblogs] Thedas‘ gefährliche Bücher (2) – Magier, Göttern gleich
Wie angedeutet, sind Hessarians verschollene Verse nicht das einzige thedosische Schriftgut, welches ich mir für euch ausgedacht habe. Während man die Abenteueridee zu ersterem eigentlich in fast jedem Zeitalter nach der Gründung der Imperialen Kirche spielen lassen kann (nur die Auftraggeberin austauschen), habe ich für folgendes einen spezifischeren Zeitpunkt in Zeitalter der Drachen gewählt. Es gilt SPOILERGEFAHR insbesondere für Dragon Age II und Inquisition!
Magier, Göttern gleich
Die Lage könnte angespannter nicht sein: Nachdem sich die seit ewigen Zeiten glimmenden Spannungen zwischen Templern und Magiern einen blutigen Konflikt in Form der Kirkwall Rebellion entfachten, fürchten nun viele den Flächenbrand. Im Zirkel vor Ort ist die Gefahr des Konflikts deutlich zu spüren, auch wenn es noch keinen großangelegten Aufstand gab. In dieser Lage taucht plötzlich ein schreckliches Pamphlet auf!
Unter dem Titel „Magier, Göttern gleich“ kursiert ein dünnes Buch im Oktavformat. Dort wird eine ganz und gar inakzeptable Sicht auf jene Magister aus Tevinter beschrieben, welche einst in die Goldene Stadt eindrangen und zur Strafe vom Erbauer in die Ersten der Dunklen Brut verwandelt wurden. Ihr Streben sei edelster Natur gewesen, ihr Ziel die Selbstvervollkommnung, wie sie nur Magier erreichen könnten! Sie hätten sich selbst zu Göttern erheben wollen, um den Plänen der Alten Götter entgegenzutreten, mit Hilfe der Dunklen Brut, von der sie schon wussten, die Welt völlig zu unterjochen. Einen Erbauer habe es nie gegeben! Es folgen viele Lobpreisungen über das Wesen des Magiers, welches über dem unbegabter und daher minderwertiger Menschen stehe (Blutmagie ist damit in jeder Weise gerechtfertigt). Gegen Ende wird angedeutet, dass einer der Magister von damals überlebt habe, und man erwarten könne, ihn als Erlöser in schwersten Zeiten willkommen zu heißen.
Diese schändliche Machwerk, welches nicht nur den Erbauer in seiner Existenz leugnet, sondern sich auch gleich jeglicher früherer Legitimation der Alten Götter entledigt, ist doppelt gefährlich: Nicht nur könnten einige der radikalsten unter den Magier sich davon motiviert fühlen, sondern es bestätigt auch die Vorurteile besonders zelotischer Templer und schürt ihren Hass!
Im örtlichen Zirkel wurden erst zwei Exemplare gefunden, aber das beweist bereits, dass es sich nicht ein krudes Einzelwerk handelt. Bisher wurde die Sache noch unter dem Tisch gehalten, aber Handeln ist unbedingt notwendig.
Die SC werden als vertrauensvolle Agenten beauftragt nicht nur möglichst viele Exemplare aus dem Weg zu ziehen, sondern auch die Quelle ausfindig zu machen. Ihr Auftraggeber könnte der Kommandant der Templer oder der Erste Verzauberer vor Ort sein, genauso wie die zuständige Oberste Klerikerin oder einfach ein sehr besorgter Adliger, der um die Konsequenzen eines Aufstands für seine Stadt fürchtet. Sie werden feststellen, dass die Herkunft auf ein paar merkwürdige Händler zurückzuführen ist, deren Akzent verdächtig nach Tevinter klingt. Tatsächlich sind es Agenten der Venatori, die langsam beginnen die Strippen im Süden zu knüpfen, welche sie später ziehen wollen. Ihr Einfluss ist allerdings noch diffus und der Charakter ihrer Organisation kaum zu erkennen. Das Buch selbst stammt aus der Feder des Magisters Livius Erimond, eines der skrupellosesten Venatori. Das Szenario sollte zwischen der Kirkwall Rebellion 9:38 Zeitalter der Drachen und der Auflösung des Vertrags von Nevarra 9:40 spielen.